INPP - Institute of NeuroPhysiological Psychology

Synonym für die Therapieform der neuromotorischen Entwicklungsförderung

Unterstützungsmöglichkeit für Kinder/Jugendliche mit folgenden Diagnosen

Lernprobleme: Lese-Rechtschreibschwäche, Dyslexie, Dyskalkulie, Konzentrationsschwierigkeiten
Underachiever: Kinder die intelligent sind und in der Schule trotzdem unter ihren Möglichkeiten bleiben
Entwicklungsverzögerung: mangelnde Feinmotorik, unzureichendes Gleichgewicht, Koordinationsstörungen, erschwerte Handlungsplanung (Dyspraxie)
Verhaltensauffälligkeiten: ADHS, ADS, Ängste, Wahrnehmungsstörungen, Aggression, mangelnde Impulskontrolle, Überempfindlichkeit

Ablauf der neuromotorischen Entwicklungsförderung INPP

  1. Fragebogen ausfüllen
  2. Erstgespräch/Herausarbeiten aller wichtigen Punkte aus dem Fragebogen
  3. Untersuchung des Kindes (Augenmotorik, Bewegungsmuster, Seitigkeit)
  4. Tägliches Übungsprogramm vorstellen und einüben
  5. Wiedervorstellung alle 6-12 Wochen, Überprüfung und Gespräch mit Anpassung an den Ist-Zustand

Es entstehen Kosten von ca. 50€ monatlich, die von der Kasse in der Regel nicht erstattet werden. Das Programm setzt eine intensive Beteiligung der Eltern oder Betreuungsperson voraus.

Es ist mir sehr wichtig eng mit Kindergärten, Schulen, Kinderärzten, Psychologen, Psychotherapeuten, Heilpraktikern, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und anderen zusammenzuarbeiten um das KIND und die Familie bestmöglich zu unterstützen.

Weitere Informationen: http://www.inpp.de oder http://www.inpp.ch

Wie ist diese Förderungsmethode entstanden?

In den frühen 70er Jahren untersuchte das Institute of Neurophysiological Psychology unter der Leitung von Peter Blythe und Sally Goddard-Blythe die Auswirkungen von Störungen in der Entwicklung des Zentralen Nervensystems auf Wahrnehmung, Bewegung, Verhalten und Lernen. Bei diesen Untersuchungen wurde deutlich, dass Restreaktionen frühkindlicher Reflexe, die über das natürliche Maß fortbestehen, für Entwicklungsverzögerungen mitverantwortlich sein können.

Sie entwickelten das INPP Testverfahren, mit dem unreife motorische Muster erfasst und beurteilt werden können. Außerdem entstand ein INPP Programm spezifischer Bewegungsübungen, das die Integration noch anwesender frühkindlicher Reflexe unterstützt.

Durch die täglichen Bewegungsübungen kann sich eine Basis für koordiniertes Bewegen, emotionales Gleichgewicht und schließlich auch Konzentrationsfähigkeit und effektives Lernen entwickeln.

Einblick in die natürliche Bewegungsentwicklung

Leben und Bewegung sind untrennbar miteinander verbunden. Das Kind muss sich im Mutterleib bewegen um sich entwickeln zu können. Bewegung ist der Motor der Hirnreifung und zugleich ihr Ergebnis. Je ausgereifter das Gehirn, desto koordinierter und komplexer werden die Bewegungsmuster.

Während der Schwangerschaft und Geburt und in den allerersten Lebensmonaten bewegt sich das Kind mit Unterstützung von Reflexen. Reflexe sind automatisch ablaufende immer gleiche Bewegungen. Sie werden vom ältesten Teil des Gehirns gesteuert und durch bestimmte Reize ausgelöst.

Mit dem Fortschreiten der Hirnreifung und der damit verbundenen Entwicklung der Willkürmotorik müssen diese frühkindlichen Reflexe, die bis dahin die Entwicklung vorangetrieben haben, integriert werden. Ihr Fortbestehen kann die weitere Entwicklung stören. Sie sollten von Halte- und Stellreaktionen abgelöst werden. Diese ermöglichen es nach einer Phase der gründlichen Einübung, uns in allen möglichen Situationen mühelos und automatisiert (Gehen, Stehen, Treppensteigen etc.) zu bewegen. Das Ausreifen der Halte und Stellreaktionen ist untrennbar mit der geistigen und psychosozialen Entwicklung verbunden.

...und wenn es nicht so abläuft

Kam es in der frühen Entwicklung zu Störungen, kann es zu unterschiedlichen Auffälligkeiten kommen. Viele Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten, mangelnder Ausdauer oder auch Schulangst greifen auf frühe, für sie bekannte aber unreife Bewegungs- und Verhaltensmuster zurück.

Diese Schwierigkeiten haben nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun. Teilweise zeigen Kinder in Intelligenztests in Teilbereichen überdurchschnittliche Leistungen. Im Gesamtergebnis schneiden sie jedoch schlechter ab, weil die Konzentrationsprobleme oder die mangelnde Ausdauer ein positives Ergebnis verhindern. Viele Kinder haben wegen ihrer Schwierigkeiten schon verschiedene Therapien ohne anhaltenden Erfolg durchlaufen.